20 Tipps - So bindest du Musikschüler*innen an deinen Unterricht
Möchtest du deine Musikschüler*innen langfristig an dich binden und gleichzeitig für eine motivierende Lernatmosphäre sorgen? In diesem Artikel erfährst du 20 praxisnahe Tipps, die dir helfen, deine Schüler*innen nachhaltig zu begeistern. Von persönlicher Zielsetzung über kreative Unterrichtsmethoden bis hin zur professionellen Organisation – hier findest du konkrete Ideen, um deinen Unterricht erfolgreich zu gestalten.
Als Musiklehrer*in ist es nicht nur wichtig, Wissen zu vermitteln – genauso entscheidend ist es, eine Beziehung zu Schüler*innen aufzubauen, die auf Vertrauen, Motivation und Freude basiert. Eine langfristige Bindung sorgt für Kontinuität im Unterricht und schafft die Basis für echte Lernerfolge. Doch wie erreichst du das in der Praxis? Dieser Artikel zeigt dir, wie du mit einfachen, aber wirkungsvollen Massnahmen deine Schüler*innen stärkst und langfristig motivierst.
1. Persönliche Ziele gemeinsam definieren
Frage deine Schüler*innen in der ersten Stunde: „Was möchtest du musikalisch erreichen?“ Vielleicht träumen sie davon, ein Lieblingsstück zu spielen, oder sie wollen sicher auf einer Bühne auftreten. Schreibe diese Ziele auf und erinnere regelmässig daran. Wenn ein Ziel erreicht wird, wie z. B. ein Stück fehlerfrei zu spielen, feiere diesen Moment und besprich direkt das nächste Ziel. Das motiviert und gibt deinem Unterricht eine klare Richtung.
2. Massgeschneiderte Unterrichtsmethoden
Jede*r Schüler*in ist anders. Eine Teenagerin, die Popmusik liebt, braucht einen anderen Ansatz als ein Erwachsener, der sich für Jazz interessiert. Passe Übungen und Stücke individuell an. Nutze z. B. bekannte Songs für Technikübungen – ein Schüler, der gern "Let It Be" hört, wird begeistert sein, wenn er die Akkorde beim Üben verwenden kann. Diese persönliche Note zeigt, dass dir der Fortschritt deiner Schüler*innen wichtig ist.
3. Erfolgserlebnisse schaffen
Baue bewusst kleine Erfolgserlebnisse ein. Lasse einen Anfänger nach wenigen Wochen eine einfache Melodie spielen, wie „Hänschen klein“, und lobe den Fortschritt. Dokumentiere gemeinsam mit den Schüler*innen den Lernfortschritt, etwa durch Audioaufnahmen oder Checklisten. Solche Meilensteine motivieren und geben das Gefühl: „Ich komme voran!“
4. Eine lockere und respektvolle Atmosphäre schaffen
Eine entspannte Lernumgebung fördert Kreativität und Mut. Begrüsse deine Schülerinnen freundlich, lache über kleine Fehler und bleib positiv, auch wenn es mal stockt. Zum Beispiel kannst du sagen: „Super, das war schon viel besser als letzte Woche!“ – selbst wenn das Stück noch nicht perfekt ist. Ein respektvoller Umgang stärkt die Bindung und lässt deine Schülerinnen gern zurückkommen.
5. Kreative Hausaufgaben stellen
Statt nur Übungen vorzugeben, stelle abwechslungsreiche Aufgaben. Fordere Schüler*innen z. B. auf, eine kurze Melodie zu improvisieren oder ein Lieblingslied mit einfachen Akkorden zu begleiten. Für eine Geigenschülerin könntest du sagen: „Spiel die Melodie von ‚Happy Birthday‘, aber versuche dabei, sie jedes Mal anders zu verzieren.“ Solche Hausaufgaben machen Spass und fördern die Eigeninitiative.
6. Regelmässiges Feedback einholen
Nimm dir alle paar Wochen Zeit, um zu fragen: „Was gefällt dir am Unterricht? Was könnten wir anders machen?“ Ein Schüler könnte dir z. B. sagen, dass er sich mehr Popmusik wünscht oder dass die Theorieeinheiten zu lang sind. Zeige, dass du auf Feedback eingehst – das stärkt das Vertrauen und die Zufriedenheit deiner Schüler*innen.
7. Abwechslung und Überraschung
Bringe gelegentlich neue Elemente in den Unterricht ein. Überrasch deine Schüler*innen z. B. mit einem ungewöhnlichen Stück, wie einem irischen Volkslied, oder einem Rhythmusspiel, das die Theorie auflockert. Solche Momente beleben den Unterricht und sorgen für mehr Spass.
8. Gemeinsame Ziele feiern
Organisiere kleine Konzerte, bei denen deine Schülerinnen vorspielen können, oder halte ein Mini-Abschlusskonzert nach einem 10er-Abo. Diese Anlässe schaffen Erinnerungen und geben den Schülerinnen ein Erfolgserlebnis. Du könntest z. B. vorschlagen: „Lass uns deine Familie einladen, um zu zeigen, was du gelernt hast.“
9. Professionelle Organisation
Professionelles Management erleichtert dir die Arbeit und schafft Klarheit für deine Schülerinnen. Mit Matchspace Music z.B. kannst du Schüler*innen und Abos organisieren, Termine planen, Zahlungen verwalten und Hausaufgaben digital teilen. Ein Schüler könnte z. B. seine Hausaufgaben direkt in der App nachlesen oder ein Feedback zur Stunde hinterlassen. Diese Effizienz zeigt deinen Schülerinnen, dass du zuverlässig bist – ein grosser Pluspunkt für die Bindung.
10. Eltern (bei Kindern) einbeziehen
Eltern sind bei jungen Schüler*innen wichtige Verbündete. Halte sie über Fortschritte auf dem Laufenden und gib Tipps, wie sie beim Üben unterstützen können. Ein regelmässiges Update per E-Mail oder eine kurze Zusammenfassung nach der Stunde zeigen Engagement.
11. Schüler*innen in Entscheidungen einbinden
Lass deine Schüler*innen mitbestimmen, z. B. welches Stück sie lernen oder wie eine Stunde strukturiert sein soll. Ein Geigenschüler, der ein Lieblingslied einbringen darf, wird sich viel mehr auf den Unterricht freuen.
12. Motivation durch Vorbilder
Erzähle von inspirierenden Musikerinnen oder zeige Videos, die den Schülerinnen Perspektiven eröffnen. Zum Beispiel könntest du eine Violinistin wie Lindsey Stirling erwähnen, wenn ein Schüler Geige und moderne Musik kombinieren möchte.
13. Online-Ressourcen ergänzend nutzen
Teile ergänzende Inhalte wie YouTube-Tutorials, Notenblätter oder Apps. Eine App wie „Simply Piano“ kann zum Beispiel das Üben zwischen den Stunden unterstützen.
14. Fehler als Chance behandeln
Zeige, dass Fehler ein natürlicher Teil des Lernprozesses sind. Ein Schüler, der sich beim Vorspielen verhaspelt, braucht Ermutigung. Sage: „Das passiert sogar Profis. Lass uns nochmal langsam probieren.“
15. Musik als Gemeinschaftserlebnis
Plane Gruppenstunden oder Jam-Sessions. Ein Pianist könnte z. B. die Akkorde spielen, während ein Geiger die Melodie übernimmt. Dieses Zusammenspiel verbindet und fördert den Spass.
16. Flexibilität bei Lebensveränderungen
Zeige Verständnis für Veränderungen im Leben deiner Schüler*innen. Biete z. B. alternative Unterrichtszeiten an, wenn ein Schüler Prüfungen hat oder beruflich eingespannt ist.
17. Regelmässige Zielüberprüfung
Nimm dir alle paar Wochen Zeit, um gemeinsam zu reflektieren: „Haben wir deine Ziele erreicht?“ Ein Schüler, der merkt, dass seine Wünsche ernst genommen werden, bleibt motiviert.
18. Persönliche Bindung stärken
Zeige Interesse an den Hobbys und dem Alltag deiner Schüler*innen. Eine Frage wie „Wie lief dein Fussballspiel?“ stärkt die persönliche Beziehung und das Vertrauen. Es muss nicht immer nur Unterricht sein!
19. Offene Kommunikation zum Abo-Ende
Das Ende eines Abos – zum Beispiel nach 10 Lektionen – ist der perfekte Zeitpunkt, um mit deinen Schüler*innen über die Zukunft zu sprechen. Nutze die letzte Stunde, um offen zu kommunizieren:
Rückblick: Besprich, was in den vergangenen Lektionen gut gelaufen ist und welche Fortschritte erzielt wurden.
Feedback einholen: Frage, was besser gemacht werden könnte, und zeige, dass dir die Meinung deiner Schüler*innen wichtig ist.
Neue Ziele definieren: Sprich darüber, was die Schüler*innen in den nächsten 10 Lektionen erreichen möchten. Das schafft Vorfreude und gibt eine klare Richtung vor.
Optionen klar darstellen: Sei transparent über die Möglichkeiten zur Weiterführung, z. B. ein neues Abo oder eine andere Art von Unterricht.
Mit dieser Vorgehensweise vermittelst du Professionalität und Wertschätzung. Schüler*innen fühlen sich ernst genommen und sind eher bereit, weiterhin mit dir zu arbeiten.
20. Was, wenn es nicht weitergeht?
Die Bedürfnisse von Menschen ändern sich, konstant! Das gilt auch für Musikunterricht. Manchmal ändern sich die Lebensumstände, die Beziehung, der Beruf oder die Hobbies. Wenn es nicht weitergeht, und ein*e Schüler*in sich entscheidet aufzuhören, dann gilt es genau hinzuhören und richtig zu reagieren:
Ich habe keine Zeit mehr: Versuche herauszufinden, ob es an anderen Terminen besser wäre oder sich die Situation ändert in ein paar Monaten. Schliesse das Gespräch immer mit "wäre es ok, wenn ich dich in ein paar Monaten wieder kontaktiere?". So hast du die Erlaubnis, wieder in Kontakt zu treten und nachzufragen.
Ich habe kein Geld mehr: Deine Zeit muss vergütet sein und nur weil der Schüler, die Schülerin kein Geld mehr hat, heisst es nicht, dass du deine Preise senken musst. Frag lieber nach, wo der Schuh drückt. Vielleicht können die Lektionen nicht aufs Mal bezahlt werden oder erst in ein paar Wochen. Vielleicht findet ihr eine Lösung, die für beide passt.
Ich habe keine Lust mehr: Versuche zu verstehen, was mit "Lust" gemeint ist. Vielleicht waren die Fortschritte zu klein, die Erwartungen zu hoch oder schlicht und einfach zu viel für den Moment. Manchmal kann eine Pause auch Wunder bewirken. Biete das aktiv an, vielleicht geht es zu einem späteren Zeitpunkt weiter.
Ich bin nicht mehr inspiriert: Vielleicht unterrichtest du die Person schon mehrere Monate oder Jahre, manchmal ist es einfach auch Zeit, "goodbye" zu sagen. Eine andere Lehrperson kann dort anknüpfen, wo du aufgehört hast. Schüler*innen behalten dich so in guter Erinnerung und kommen vielleicht wieder zu dir zurück.
Ich habe kein Talent: Zeig der Schülerin eine Aufnahme von der ersten Lektion und den Fortschritt in der Zwischenzeit. Inspiriere vielleicht auch, ein anderes Instrument auszuprobieren. Hauptsache es wird musiziert!
Fazit
Eine langfristige Bindung entsteht durch persönliche Betreuung, kreative Unterrichtsgestaltung und professionelle Organisation. Indem du auf die Bedürfnisse deiner Schülerinnen eingehst und offene Kommunikation pflegst, kannst du nicht nur die Motivation deiner Schülerinnen steigern, sondern auch deine eigene Arbeit erleichtern. Nutze die vorgestellten Tipps und Tools wie Matchspace Music, um deinen Unterricht auf das nächste Level zu bringen!
Comments