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AutorenbildOli Kipfer

E-Bass lernen für Anfänger*innen – das sind die wichtigsten Tipps

Aktualisiert: 15. Aug. 2022

Möchtest du ein Instrument lernen und spielst deshalb mit dem Gedanken, den E-Bass als dein Instrument zu wählen? Dann könnte es sein, dass dir, wie vielen Anfänger*innen auch, eine Menge Fragen durch den Kopf gehen. Darum haben wir uns einige spannende und wichtige Fragen vorgenommen und sie für dich beantwortet.

Bassgitarre
Die E-Bassgitarre - das Fundament für jede Band

Was ist eigentlich ein E-Bass?

Der Begriff E-Bass ist eine Abkürzung für „elektrischer Bass“ und steht für eine meistens aus Holz bestehende, elektrisch verstärkte Bassgitarre. Es handelt sich dabei um ein Zupfinstrument aus der Rhythmusgruppe. Anders als der Kontrabass, der ja im Stehen gespielt wird, spielst du den E-Bass an einem über der Schulter liegenden Tragegurt.

Wo kann ich einen E-Bass einsetzen?

Meistens wirst du eine E-Bass-Gitarre in Bands finden. In klassischen Orchesterbesetzungen kommt sie meistens nicht vor. Als Musikrichtungen sind Jazz, Punk, Rock, Funk, Country, Blues, Metal, Schlager, aber durchaus auch Pop anzutreffen. Gerade in der Funk- und Reggae-Musik findet man exotischere Basslinien. Der E-Bass erklingt in tiefen Frequenzen und legt daher in Bands oft das harmonische Fundament.

Aus welchen Bestandteilen besteht der E-Bass?

Das auffälligste Element ist der Korpus, der aus Holz besteht. Oberhalb daran befestigt ist der schmale Hals, der durch kleine Metallstäbchen in sogenannte Bünde unterteilt ist. Den oberen Teil bildet die Kopfplatte mit den vier charakteristischen Wirbeln, die die Seiten E, A, D und G halten. Zusätzlich gibt es noch zwei Tonabnehmer, die sich am Korpus befinden. Die Schwingung der Saiten werden über genau diese Tonabnehmer und ein Instrumentenkabel an den dazugehörigen Verstärker, den sogenannten Amp, wiedergegeben. Hier erfolgt die Einstellung für Lautstärke und Klang.

Die Saiten kannst du entweder mit dem Finger oder mit einem Plektrum zupfen. Ein wirklich wesentlicher Punkt am E-Bass ist der Übergang vom Hals zum Korpus, denn er entscheidet massgeblich über die Tonansprache. Als die drei wesentlichen Varianten der Konstruktion finden sich:

  • eingeschraubt – Bolt-On

  • eingeklebt – Set-Neck

  • durchgehend – Neck Through

Welche Hölzer werden für den E-Bass verwendet?

Hals und Griffbrett werden oft aus recht harten Hölzern, etwa Ahorn am Hals und Palisander oder Ebenholz für das Griffbrett eingesetzt. Der Korpus besteht oft aus Erle, Esche oder Mahagoni. Hier lohnt es sich aber, einmal nachzufragen, denn durch auffällige Lackierungen ist das Ursprungsholz oft nur schwer zu erkennen. Dabei haben sowohl das Material als auch das Holz einen Einfluss auf den Sound, den du mit deinem E-Bass erzeugen kannst:

Je weicher das Holz, desto weniger Höhen und desto mehr Bass wirst du hören. Je mehr Masse die Form deines E-Basses mit sich bringt, desto basslastiger wird der Sound. Je weniger Masse dein E-Bass hat, desto knackiger und höhenreicher wird er sich anhören.

Die Pick-ups oder Tonabnehmer

Worauf solltest du bei der Auswahl deines Instruments achten?

E-Bass ist nicht gleich E-Bass. Es gibt ganz unterschiedliche Formen für den Korpus und jede hat ihre Eigenheiten. Für deinen Erfolg beim E-Bass Spielen geht es aber um dein persönliches Gefühl. Du solltest dich mit deinem E-Bass wohlfühlen. Dafür ist es wichtig, dass das Instrument angenehm vor deinem Körper hängt. Das kannst du nur vor Ort ausprobieren und herausfinden.

Neben der Form gibt es beim E-Bass auch Unterschiede, was die Anzahl der Bünde betrifft: Zwischen 19 und 24 Bünden sind möglich. Hier ergibt sich, je nach Spieltechnik, ein unterschiedlicher Sound, weil die Saite weiter schwingen kann, je weniger Bünde dein E-Bass hat. Am besten fragst du dazu deine Lehrperson.

Mehr als die Halsbefestigung wirkt sich das Profil des Halses deines E-Basses auf dein Spielgefühl aus:

  • Das sogenannte C-Profil ergibt ein ausgewogenes Spielgefühl.

  • Das D-Profil ist da schon deutlich steiler.

  • Das V-Profil läuft in der Mitte spitz zu.

  • Ein neuer Ansatz ist das sogenannte M-Profil – hier wölbt sich die Rückseite des Gitarrenhalses ab dem 8. Bund nach innen.

Die Unterscheidungen ermöglichen einen unterschiedlichen Griff und dadurch ein jeweils anderes Spielgefühl. Auch das solltest du vor Ort ausprobieren oder deine Lehrperson dazu befragen.

Welcher E-Bass ist für Einsteiger*innen geeignet?

Diese Frage ist wirklich nicht leicht zu beantworten, weil sich der Markt der E-Bässe in den letzten Jahren stark verändert hat und inzwischen gibt es auch gute günstige Modelle um die 200 CHF. Wie gesagt, entscheidet dein individuelles Gefühl, ob du den gewählten E-Bass gut tragen kannst. Entscheidend ist das Gesamtpaket. Denn nur mit dem E-Bass an sich kannst du ja noch keine Musik machen. Du brauchst auf jeden Fall auch einen Verstärker dazu. Wir empfehlen, dich am Anfang für ein sogenanntes Einsteiger-Set zu entscheiden. Diese sind oft wirklich sorgfältig zusammengestellt und bieten dir eine gute Grundlage, so dass du dann anfangen kannst, E-Bass zu lernen.

Was kostet ein E-Bass?

Du kannst es dir schon vorstellen: Da gibt es eine grosse Palette an Angeboten. Gute Einsteiger E-Bässe bekommst du tatsächlich zwischen 200 und 500 CHF. Wenn du dann schon etwas länger spielst und dir einen hochwertigeren E-Bass für Fortgeschrittene zulegen möchtest, musst du mit einer Preisspanne zwischen 500 und 2000 CHF rechnen.

Muss ich mir direkt einen eigenen E-Bass kaufen?

Nein, das musst du nicht. Es gibt wirklich gute Mietkonzepte. Dabei hast du den Vorteil, dass die Kosten erst einmal überschaubar sind und du ausprobieren kannst, ob der E-Bass überhaupt dein Instrument werden wird. Dann kannst du dich nach ein paar Monaten festlegen, ob du dir nun ein eigenes Instrument kaufen möchtest oder lieber doch nicht. Frage dazu am besten deine Lehrperson, die dich dahingehend beraten kann.

E-Bassgitarren Spieler

Woran erkenne ich einen guten E-Bass?

Wie gesagt, das Angebot an E-Bässen ist ziemlich gross und da fällt es nicht leicht, eine Entscheidung zu treffen. Da sind die teils sehr bunten und auffälligen Lackierungen. Heisst aber „auffällige Lackierung“ auch gleich „gutes Instrument“? Sicher nicht. Wir empfehlen, dass du deinen möglichen E-Bass ein paar Qualitäts-Checks unterziehst:

  1. Wie sind die Bundenden verarbeitet? Um diesen Check vorzunehmen, fährst du mit Daumen und Zeigefinger einmal an beiden Seiten der Griffbrettflanke (an den Seiten) entlang. Dabei solltest du zwar die beiden Enden der Bundstäbchen fühlen. Sie sollten sich aber weder besonders spitz anfühlen noch tatsächlich herausstehen. Denn stell dir vor, du spielst irgendwann einmal wirklich geübt und fährst blitzschnell das Griffbrett hinauf und hinunter. Da könntest du dich dann verletzen. Selbst teurere E-Bässe können dieses Phänomen zeigen. Das ist dann aber vorwiegend bei Jahreszeitenwechseln, also bei einem temperatur- und / oder wetterbedingten Schrumpfen des Holzes zu beobachten. Wenn du aber ein neues Instrument vor dir hast, sollte das nicht passieren. Denn in der Regel ist dafür entweder eine schlampige Verarbeitung oder ein zu kurz abgelagertes Holz verantwortlich. Also: Du solltest die Bundstäbchen zwar fühlen, aber auf gar keinen Fall als spitze oder scharfe Kanten.

  2. Wie sieht es bei den Reglern aus? Alle E-Bässe verfügen über Drehregler, der eine über mehr, der andere über weniger. Die Anzahl der Regler ist dabei noch gar nicht so entscheidend. Vielmehr geht es um die Verarbeitung an sich. Diese Pontis (Kurzform von Potentiometer) sind starken mechanischen Belastungen ausgesetzt, deshalb werden sie irgendwann einem natürlichen Verschleiss unterliegen. Bei einem nagelneuen E-Bass sollten sie aber weder kratzen, noch wackeln oder komplett defekt sein. Kleiner Tipp: Falls der Kontakt nach einigen Jahren mal nicht mehr ganz das Wahre ist, kann etwas Kontaktspray wahre Wunder bewirken.

Bassgitarren in vielen Variationen

  1. Welchen Eindruck machen Holz und Lackierung? Holz als Basis des E-Basses ist ein wirklich wichtiges Qualitätskriterium. Aber wie kannst du erkennen, ob gutes oder schlechtes Holz benutzt wurde und ob es dann auch hochwertig verarbeitet wurde? Immerhin werden E-Bässe meistens stark lackiert. Deshalb solltest du dem Holz-Check auch ruhig etwas Zeit widmen. Achte auf mögliche Haarrisse, die beispielsweise am sensiblen Übergang zwischen Hals und Kopfplatte auftreten könnten. Wenn du sichtbare Lacknasen findest, spricht das häufig für eine wenig sorgfältige und eher gedrängte Verarbeitung. Der Instrumentenhals sollte bei einem neuen E-Bass gerade sein und weder nach vorne noch nach hinten gebogen sein. Denn das kann (muss aber nicht) dafür sprechen, dass das Holz vor der Verarbeitung nicht gründlich genug getrocknet wurde. Im Zweifelsfall solltest du hier professionellen Rat in Anspruch nehmen, denn manchmal hilft da schon eine gute Einjustierung.

  2. Wie klingen die Töne? Auch dieser Check kann ein bisschen Zeit in Anspruch nehmen, aber er lohnt sich auf Dauer. Spiele jeden Ton auf dem Griffbrett einmal. Du wirst bei quasi jedem Instrument mindestens einen Ton finden, der gleich nach dem Anschlagen wieder verklingt. Wenn das passiert, hast du einen sogenannten Deadspot gefunden und das ist sogar ein natürliches Phänomen, das beim Einsatz von Holz bei Instrumentenhälsen auftreten kann. Ein einzelner Deadspot sollte noch kein K.-o.-Kriterium sein. Kritisch wird es hingegen, wenn mehrere oder sehr ausgeprägte Deadspots zu finden sind. Denn das könnte dein freies Spiel negativ beeinflussen. Ein weiterer Punkt, auf den du beim Anschlagen jedes einzelnen Tons achten solltest, sind Stellen auf dem Griffbrett, auf denen die schwingende Saite durch einen Bund unnatürlich gestoppt wird. Entweder klingt dieser Ton dann verdächtig laut und metallisch oder er erklingt gar nicht. In diesem Fall sind die Bünde nicht sehr gut abgerichtet und du solltest nach einem anderen Instrument Ausschau halten.

  3. Funktionieren die Pickups? Hochwertige Pickups erzeugen gleichmässige Töne. Gerade günstigere Anbieter setzen mitunter minderwertige Tonabnehmer ein. Wenn du also ein starkes Brummen oder Fehltöne vor Geräten wie Computermonitoren bemerkst, solltest du skeptisch werden. Auch hier ist professioneller Rat gefragt, denn gerade Instrumente wie der Jazz-Bass neigen hin und wieder zu einer gewissen Brumm-Anfälligkeit.

Bassgitarrenspieler in einer Band

Ab welchem Alter kann mein Kind E-Bass lernen?

Es gibt den sogenannten Ukulele-Bass, den bereits Kinder ab einem Alter von 6 Jahren lernen können. Danach kommt es auf die Körpergrösse deines Kindes an. Ab 8 bis 10 Jahren sind Kinder in der Lage, einen Kinder-E-Bass zu spielen. Man nennt diese Instrumente auch Shortscale-Bass. Hier rücken die Bünde etwas dichter zusammen und der Hals ist kürzer. Dadurch lassen sich die Saiten einfacher greifen. Der Ton dieser Instrumente ist vielfach erstaunlich rund, verliert aber insgesamt ein wenig an Definition und Klarheit.

Kann ich den E-Bass auch noch als erwachsene Person lernen?

Aber natürlich. Es ist nie zu spät, ein so tolles Instrument wie den E-Bass zu lernen. Als erwachsene Person hast du immerhin den Vorteil, dass du schon einen gewissen eigenen Musikgeschmack hast und das wird die Auswahl deiner Musikrichtung erleichtern.

Brauche ich wirklich eine Lehrperson?

Natürlich gibt es beeindruckende Videos, die dir zeigen, wie du E-Bass lernen kannst. Wir empfehlen dennoch, dir eine Lehrperson zu suchen. Denn diese kann Haltungsfehler und Spielfehler schnell herausfinden und dir helfen, sie zu verbessern. Wenn du gerade noch ein wenig unsicher bist, ob du wirklich mit dem E-Bass lernen anfangen möchtest, nimm am besten direkt Kontakt auf. Wir freuen uns auf dich.

 

Qualifizierte E-Bass Lehrer*innen finden in der Schweiz

 




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